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  • Writer's pictureChristof Zurschmitten

Heaven's Vault und angewandte Sprachreflexion

Updated: Feb 16, 2021


Rezension Für die Republik durfte ich über Heaven's Vault schreiben, ein Spiel wie massgeschneidert für mich: Ein Spiel nicht nur mehrheitlich aus Sprache (wie viele persönliche Favoriten), sondern auch eines über Sprache. So sehr, dass ich als Teil der Recherche vorgeben durfte, unbedingt über die Entzifferung der Hieroglyphen mehr wissen zu müssen und mir Harald Haarmanns "Universalgeschichte der Schrift" auf den Nachttisch stellte.

Zugleich hatte ich die wohlfeile Gelegenheit, ein wenig Lehrdiplom-Studium rauszuholen und der mir nach wie vor suspekten Gamification einen reinzuwürgen. Auf die Republik zurechtgezimmert klingt das dann ungefähr so:

Man muss allerdings nicht lange graben, um zu sehen, dass hier so ziemlich alles anders ist als bei den Vorgängern. Die Archäologin ist keine Pulp-Heroin, Wissenschaft keine Allmachts­fantasie. Die Protagonistin leidet an einer Lungen­krankheit und muss auf Schüttel­sieb und Notiz­block setzen statt auf Akrobatik und Gewehre. Und der Helden­status bleibt Aliya schon deshalb verwehrt, weil sie das Altertum erforscht in einer Welt, in der der Glaube an die ewige Wieder­kehr der Dinge herrscht. Wo aber das Zeit­verstehen zyklisch ist und die dominante Religion alles, was es über den «grossen Kreislauf» zu wissen gibt, längst in Chroniken festgehalten hat, erscheint die Suche nach Spuren vergangener Kulturen zwangs­läufig suspekt.

Mehr direkt bei der Republik.

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